Presseartikel

Berichte in den lokalen Medien

Saarbrücker Zeitung vom 05.09.2016, von Jana Freiberger

Unterrichtsstunde der anderen Art

Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie lernen Kunststücke und Tricks

Henning Leidinger, auch bekannt als
Clown Lolek. Foto: rup

Die jungen Patienten im Haus Linicus des Merziger SHG-Klinikums freuen sich auf den Donnerstag. Dann übt Henning Leidinger mit ihnen Zirkusnummern, wie das Jonglieren oder Zaubern – als Teil der Therapie.

Merzig. Bälle fliegen durch die Luft, Teller rotieren auf Holzstäben, Kinderlachen hallt durch den Raum. Der Donnerstag ist für die jungen Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Haus Linicus des Merziger SHG-Klinikums ein ganz besonderer Tag. Dann kommt Henning Leidinger, alias Klinikclown Lolek, zu Besuch – aber ohne rote Nase und Clownskostüm.

„Das würde die Kinder nur unnötig aufpuschen“, erklärt Leidinger. Aber mit den Fähigkeiten, die ein Clown mitbringt, kann er die jungen Patienten auch ohne Verkleidung faszinieren: Jonglieren, Einradfahren, Zaubern. Das Besondere ist, dass die Kinder nicht nur zusehen, sondern die Kunststücke und Tricks auch lernen dürfen.

Aufmerksamkeits-Defizit

Zu zweit betreten Leidingers Schüler den hellen Raum mit hohen Decken im ersten Obergeschoss. Durch die großen Fenster ist der Garten zu sehen, der sich auf der Rückseite des Backsteinhauses befindet. Fußballtore und ein Grill laden dort zum gemeinsamen Spielen und Entspannen ein. Gespannt fixieren die beiden Kinder den großen schlanken Mann mit Brille, der sie mit einem fröhlichen „Hallo“ begrüßt. Die Patienten im Haus Linicus leiden unter den verschiedensten Erkrankungen wie beispielsweise Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) oder Depressionen. Die Krankenakte seiner kleinen Lehrlinge schaut sich Leidinger aber nicht an, er will unbefangen mit ihnen umgehen. In den 40 Minuten, die die Kinder mit ihm verbringen, sollen sie sich geschützt fühlen, sich öffnen können.

Und los geht die Unterrichtsstunde der anderen Art stets mit Jonglierbällen. Die Kinder nehmen einen in die Hand, öffnen und schließen diese zunächst mehrmals. „Aber ich kann doch schon mit zwei Bällen jonglieren“, moniert einer der Jungen. Geduldig erklärt der studierte Erziehungswissenschaftler Leidinger, dass alle zusammen langsam anfangen. Keiner soll überfordert werden. Eine Struktur, ein vorgegebener Ablauf, sei für die Kinder enorm wichtig. Etwas, das in der Schule oder zu Hause oftmals fehlt.

"Werde nicht aggressiv"

Dann dürfen sie die Bälle werfen, erst zwei, dann drei. „Mist“ – ein Ball fällt zu Boden, der junge Artist tritt verärgert dagegen. „Wenn du dich ärgerst, ärgere dich. Aber werde nicht aggressiv“, greift Leidinger ein. Dann tritt er mit seinen beiden Schützlingen zu einem Wettbewerb an, bei dem der „Jongleur des Tages“ auserkoren wird. Eigentlich unfair, Leidinger nimmt regelmäßig an Jonglierwettbewerben teil, doch während die Jungen mit jeweils zwei Bällen in den Wettbewerb starten, wirbelt er gleich fünf Bälle durch die Luft – und verliert. „Das Tolle an meinem Beruf als Clown ist, dass man viele Fehler machen darf“, sagt er und lacht. Das erzähle er den Kindern immer wieder.

Freude über Lernerfolg

Das Schönste an seinem Beruf sei, mit den Kindern den Moment erleben zu dürfen, wenn sie etwas schaffen, dass sie vorher nicht geschafft haben. Wenn sie einen Lernerfolg haben. Traurig sei, wenn er merke, dass die Kinder nicht über ihren Schatten springen, sich nicht öffnen können. Auch wenn die Kinder nur in kleinen Schritten vorwärts kämen, bedrücke ihn das.

Seit 25 Jahren im Beruf

Die Zeit in der Kinderpsychiatrie ist begrenzt, danach werden sie wieder mit dem Alltag konfrontiert. Diesen emotionalen Beruf, den er mit viel Herzblut und Freude macht, übt Leidinger bereits seit 25 Jahren aus, seit 16 Jahren in Merzig – finanziert von der Kinderhilfe Saar. Bezahlt wird er nach Stunden. Wenn er nicht im Haus Linicus ist, besucht er beispielsweise die vierte Klasse der Grundschule in Beckingen, die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Homburg oder bespaßt die Patienten der Winterberg-Klinik.

Zum Thema

Hintergrund
Das Zirkusangebot in der Merziger Kinder- und Jugendpsychiatrie bietet Henning Leidinger in Kooperation mit den Mitarbeitern der Psychiatrie an. Die Lerninhalte beginnen bei Grundfertigkeiten, die die Kinder bereits beherrschen, so dass sie mit einem Erfolgserlebnis starten. Das Angebot spricht sowohl die kognitiven als auch die emotionalen und motorischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen an. Zum Abschluss jeder Zirkuseinheit präsentieren die Teilnehmer das Erlernte vor der Gruppe. red

Saarbrücker Zeitung vom 29.07.2016, von Walter Faas

Vergnügliche Missgeschicke

Duo Casi und Lolek macht seine Späße auf dem Völklinger Kolpingplatz

Schön, wenn’s schief geht: Casi und Lolek beim „Klamauk unterm Schirm“ auf dem Kolpingplatz. Foto: Jenal

Der „Klamauk unterm Schirm“ auf dem Völklinger Kolpingplatz ging am Mittwochnachmittag in seine zweite Runde. Dem Programm „Hochspannung auf dem Tiefseil“ folgten gut 200 Menschen, natürlich hauptsächlich Kinder.

Völklingen. Lolek steht auf einem Bein. Lolek wackelt mit dem Po. Lolek rechnet, leider falsch. Lolek zaubert, es geht schief. Jetzt soll er auch noch gut 120 Kinder umpusten. „Neiiiin, nicht umpupsen, das gehört sich nicht, umpusten hab ich gesagt!“
Diese Stimme gehört Loleks Chef Casi Eisenbarth. Der musiziert und singt, kümmert sich ums knarzelnde Mikrofon, hält Lolek im Zaum und die Kinder in der Veranstaltung „Klamauk unterm Schirm“ bei Laune.
Einfach ist das nicht, bei der Hitze. Doch die Kids tragen coole Sonnenbrillen, schlecken Eis, das Mamapapaomaopa in der nahen Gelateria besorgen, sind hellwach und bestens mit Getränken eingedeckt. Wie Casi und Lolek mit ihrem Programm auf alle Eventualitäten vorbereitet sind: Im Mittelpunkt steht ein gespanntes Tiefseil.
Auf dem kann man „musizieren, balancieren, stolzieren, alles gleichzeitig“, prahlt Lolek. Man kann auch schnell das Gleichgewicht verlieren. Passiert oft, dass der Clown den Deppen gibt – das ist schließlich sein Metier. Beeindrucken lässt sich Lolek, mit bürgerlichem Namen heißt er Henning Leidinger, von solchen „Missgeschicken“ kaum. Im Gegenteil! Schon wirbelt er mit sieben Keulen elegant durch die Luft. Na ja, nicht übertreiben!
Erst sind es drei Keulen, danach vier. Macht zusammen sieben, wenn auch hintereinander, wer will schon päpstlicher sein als der Papst? Die Kinder protestieren lautstark bei so viel Angeberei. Eine gewollte Reaktion, man nennt es „das Publikum einbinden“. Den Refrain der meisten Lieder, Casi Eisenbarth hat die eingängigen Melodien selbst geschrieben, singen die jungen Pfarrgarten- Besucher im Hastenichtgesehen mit.
Aus einem Klingelbeutel will Lolek ein Kaninchen zaubern. Mist, Zauberspruch vergessen! Simsala – wie geht’s doch rasch weiter? „Bim“ rufen die Kinder wie mit einer Stimme. Oder „Kadabra“ auf „Abra“, oder „Kater“ auf „Dreimal schwarzer“. Mit Hilfe der Kinder kriegt der etwas schusselige Lolek sogar sein leeres Zauberbuch voll geschrieben.
Alle Besucher trotzen der Hitze, spenden am Ende, trotz einiger Längen, viel Applaus und kommen wahrscheinlich am kommenden Mittwoch, 3. August, um 15 Uhr wieder zum Kolpingplatz zwischen Altem Rathaus und Pfarrgarten, zu einer weiteren Ausgabe von „Klamauk unterm Schirm“. Dann wird bei hoffentlich gutem Wetter die bekannte saarländischen Kinder-Moderatorin Marion Ritz-Valentin mit ihrem Programm „Ene Mene Mix und Kommissar Ratze Fatz“ erwartet. Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung beschattet.

Saarbrücker Zeitung vom 11.06.2016, von Rolf Ruppenthal

Inklusion im Arbeitsleben ist möglich

Seit 20 Jahren kümmert sich die Cebis um die berufliche Integration von behinderten Menschen

Bei der Feierstunde in der CEB Merzig zum 20-jährigen Bestehen: Clown Lolek mit den Cebis-Mitarbeitern. Foto: Rolf Ruppenthal

Als eine Erfolgsgeschichte hat Staatssekretär Stephan Kolling die Arbeit der Cebis zu deren 20-jährigem Bestehen gewürdigt. Dass Großes immer im Kleinen entsteht, zeige diese bemerkenswerte Pionierleistung der CEB mit ihrem Integrationsbetrieb Cebis.

Hilbringen. Was klein begann, ist groß gewachsen", betonte CEB-Geschäftsführer Gisbert Eisenbarth in seiner Begrüßung zum Festakt aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der Cebis. Aus dem Vorhaben, schwerbehinderten Menschen dauerhaft eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen, sei tägliche Wirklichkeit geworden.
Seit 20 Jahren gibt es nun die Cebis. Besonders im Garten- und Landschaftsbau hat sie sich einen Namen gemacht – bei privaten Kunden, aber auch öffentlichen Auftraggebern.
Das Besondere der Cebis: Sie hat einen nicht alltäglichen Auftrag, denn sie wurde zur beruflichen Integration von Menschen mit einer Behinderung gegründet. Als Integrationsbetrieb verfolgt die Cebis insbesondere das Ziel, Menschen mit einem Handicap in den täglichen Arbeitsprozess einzubeziehen. Konkret heißt das: In der Cebis arbeiten Menschen mit und ohne einen Behindertenstatus als Tandems zusammen.
Die Cebis arbeitet in kleinen gemischten Teams, bestehend aus Meister, Gesellen und Helfern. Dabei werde die Qualität hoch gehalten, wie Gisbert Eisenbarth betonte. „Dass das funktioniert“, so der CEB-Geschäftsführer weiter, „zeigen die 20 Jahre, in denen sich unser Integrationsbetrieb am Markt behaupten konnte“. Dafür dankte er in der Feierstunde ausdrücklich allen Mitarbeitern der Cebis.
Wichtig auch: Die Mitarbeiter werden branchengerecht entlohnt. Somit ist ein eigenes Auskommen gesichert. „Gut in der Qualität, leistungsstark in der Ausführung“, das ist der Anspruch der Cebis-Mitarbeiter unter der Führung von Betriebsleiter Lothar Kintzinger und seiner Stellvertreterin Martina Rusch. Ihnen bescheinigte Gisbert Eisenbarth in der Feierstunde eine umsichtige und erfolgreiche Führung des Betriebes.
Was klein begann, ist groß gewachsen: Als Integrationsbetrieb hat die Cebis – Berufliche Integration und Service 1996 als gemeinnützige GmbH ihre Arbeit aufgenommen. Ein wichtiger Impulsgeber für die damalige Gründung war Professor Dr. Wolfgang Werner, ärztlicher Direktor des damaligen Landeskrankenhauses. Im Rahmen der Dezentralisierung erkannte er eine Lücke im Bereich „Arbeiten und Wohnen“, um den vom ihm betreuten Menschen ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Die Cebis wurde 1995 formal als GmbH gegründet. Im Frühjahr 1996 nahm sie als erster Integrationsbetrieb im Landkreis Merzig-Wadern die Arbeit auf. Seit nunmehr 20 Jahren zeigen die Mitarbeiter der Cebis, dass Inklusion im Arbeitsleben möglich ist und gleichzeitig, dass sich wirtschaftlicher Erfolg und die Beschäftigung von behinderten Menschen nicht ausschließen.
Nur kurze Zeit nach Gründung kristallisierten sich als Aufgabenfelder des damals jungen Integrationsbetriebes die Bereiche Garten- und Landschaftsbau sowie Gartenpflege heraus. Hinzu kommt noch der hausinterne Reinigungsdienst. „Aus einer kleinen Truppe ist mittlerweile eine starke und verlässliche Mannschaft mit 30 Mitarbeitern geworden“, betonte Gisbert Eisenbarth in der Feierstunde.
Eine wichtige Weichenstellung hängt eng mit der Entwicklung des Garten-Tourismus im Kreis, also mit dem Projekt „Gärten ohne Grenzen“ zusammen. Durch die Pflegeaufträge der beteiligten Kommunen und der Kulturstiftung des Landkreises wurde eine solide Grundlage gelegt.
Auch Professor Wolfgang Werner, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Bürgermeister Marcus Hoffeld und der Vorsitzende der Integrationsbetriebe im Saarland, Thomas Lutz, würdigten in kurzen Grußansprachen die besonderen Leistungen der Cebis.
Mit Clown Lolek alias Henning Leidinger würdigte ein ganz besonderer Gast auf seine ihm eigene Art und Weise die herausragende Arbeit der Cebis. Er bezog dabei die Besucher, insbesondere aber Staatssekretär Stephan Kolling in seinen Auftritt mit ein und ließ ihn zur Verblüffung aller gar ein frisches Hühnerei „legen“.
Bei einem Rundgang stellten dann Martina Rusch und Lothar Kintzinger den zahlreichen Gästen ihren Cebis-Mustergarten und die Arbeitsbereiche der Cebis näher vor.

Langeoog News Nr. 27/2015, 34. Woche

Clown Lolek zog die Zuschauer fest in seinen Bann. Foto: Kremer

Gurken, Clowns und Kletterbäume...

"Gurkenfest" der Kleingärtner für Langeooger und Gäste

Schon lange bevor das Gurkenfest beginnt, steht die Frage nach einer ganz besonderen Köstlichkeit im Raum: Der Schmorgurkentopf! Berühmt, beliebt und heiß ersehnt, ist er immer besonders schnell ausverkauft. Als würden die Mitglieder des Kleingartenvereins ein Suchtmittel mit in den großen Topf hinein geben.
Natürlich lebt ein Sommerfest nicht allein vom Kulinarischen und so hatten die Kleingärtner im Vorfeld bereits viel Zeit investiert und wieder ein buntes vielfältiges Programm für die zahlreichen kleinen und großen Besucher auf die Beine gestellt.
Beohnt wurde der Einsatz mit bestem Sommerwetter, zufriedenen Besuchern und viel vergnügtem Kinderlachen, denn vor allem das Programm für die kleinen Gäste war wieder mit viel Liebe gestaltet worden. Vom Ponyreiten über das Toben in der Hüpfburg bis hin zu lustigen und magischen Momenten, die Clown Lolek herbeizauberte, waren viele weitere Angebote vorhanden.